Sendzimirverzinkt – Definition, Eigenschaften & Vorteile

Definition: Das versteht man unter Sendzimirverzinkung

Das Verfahren zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit von Stahl wurde von dem polnisch-amerikanischen Ingenieur Tadeusz Sendzimir entwickelt – daher auch die Bezeichnung. Es handelt sich dabei um ein kontinuierliches Bandverzinken. Hierbei werden Stahlbänder oder Bleche mit einer dünnen, gleichmäßigen Zinkschicht überzogen. Sie erhalten dadurch eine glatte Oberfläche und einen guten Schutz, etwa gegen Umwelteinflüsse oder chemische und mechanische Einwirkungen.

Ablauf: So wird ein Blech sendzimirverzinkt

Eine Sendzimirverzinkung läuft – wie die meisten Methoden der Metallveredelung – in mehreren Schritten ab. Dieses Verfahren ist für kaltgewalzten und niedrig legierten Stahl geeignet. Typischerweise wird es ab Band durchgeführt, also in großen Anlagen, durch die der Stahl geführt wird. Hier haben wir die einzelnen Schritte einmal im Detail für Sie beschrieben:

1. Vorbehandlung: Der Stahl muss vor dem Verzinken gründlich gereinigt werden. Dafür werden unter anderem Öle, Fette, Oxide oder auch vorhandene Verschmutzungen entfernt. Dies geschieht etwa durch Beizen und Entfetten.
2. Glühen im Schutzgas: Das Blech oder Stahlband wird nun in einem sogenannten Glühofen unter Schutzgas auf eine hohe Temperatur erhitzt. Auf diese Weise wird das Gefüge des Materials verbessert und eine erneute Oxidbildung verhindert.
3. Zinkbad: Nun beginnt das eigentliche Verzinken. Der Stahl wird dazu in ein Bad aus flüssigem Zink eingetaucht. Seine Oberfläche wird dadurch mit einer dünnen Zinkschicht überzogen.
4. Abstreifen: Sobald das Blech aus dem Zinkbad entnommen wird, kommen sogenannte Luftmesser zum Einsatz. Mit deren Hilfe wird das überschüssige Zink von der Oberfläche abgeblasen. Es entsteht dadurch eine gleichmäßige Schicht.

Nachbehandlung: Was in der Nachbehandlung durchgeführt wird, hängt unter anderem vom beabsichtigten Einsatzzweck ab. So kann der Stahl nun etwa noch geölt werden.

Der Unterschied zwischen verzinkt und feuerverzinkt erklärt

Verzinkt oder feuerverzinkt – worin liegt hier eigentlich der Unterschied? Die Sendzimirverzinkung ist eine Methode, die dem Feuerverzinken ähnelt. Bei beiden Verfahren wird eine Zinkschicht auf das Metall aufgebracht. Der Unterschied zum klassischen Tauchverfahren besteht unter anderem darin, dass das Sendzimirverzinken kontinuierlich am Band durchgeführt wird, während dies beim Feuerverzinken durch das Eintauchen von Einzelteilen geschieht.

Sendzimirverzinktes Blech verfügt zudem in der Regel über eine dünnere Schicht, ist glatter und gleichmäßiger als beim Feuerverzinken. Letzteres überzeugt hingegen mit einem noch höheren Korrosionsschutz. Die Sendzimirverzinkung sorgt unter anderem auch für eine bessere Voraussetzung für Umformungen oder für eine Nasslackierung. Zudem ist sie – vor allem bei großen Mengen – günstiger.

Grundsätzlich lässt sich zusammenfassend sagen, dass sendzimirverzinktes Blech sich besser für dekorative Zwecke oder für den Einsatz in einer weniger herausfordernder Umgebung eignet. Feuerverzinkter Stahl hingegen ist noch langlebiger und korrosionsbeständiger und deshalb etwa für den Stahlbau besser geeignet. Selbstverständlich bieten wir Ihnen auch diese Veredelung bei Laserteileonline an!

Die vorteilhaften Eigenschaften von sendzimirverzinktem Stahl

Eignet sich eine Sendzimirverzinkung für Ihr Vorhaben? Wir haben Ihnen die Eigenschaften dieser Veredelung übersichtlich zusammengefasst. So können Sie entscheiden, ob diese zu Ihrem Verwendungszweck passt.

• Gleichmäßige & glatte Oberfläche: Durch das Abblasen des Zinks entsteht eine sehr homogene Schicht auf dem Stahl. Diese ist zum Beispiel perfekt geeignet für nachfolgende Lackierungen oder weitere Beschichtungen. Zudem sorgt sie für eine angenehme Optik.
• Exakte Schichtdicke: Auch ohne dass das Material spröde wird, lassen sich dünne, kontrollierte Zinklagen aufbringen. Die Maßhaltigkeit leidet darunter nicht.
• Kaltumformung: Nach der Sendzimirverzinkung kann das Blech immer noch gut weiterverarbeitet werden. So eignet es sich weiterhin für Arbeitsschritte wie das Biegen von Blech, aber auch für das Stanzen oder Ziehen.
• Wirtschaftlich: Dieses kontinuierliche Verfahren eignet sich perfekt für die Herstellung großer Mengen. Das macht es besonders interessant für Unternehmen mit hohem Bedarf. Der Preis pro Blech sinkt dadurch, sodass sich viele preisbewusste Kunden für dieses Verfahren entscheiden.
• Guter Korrosionsschutz: Zwar ist der Korrosionsschutz nicht so hoch wie etwa beim Feuerverzinken. Dennoch ist der Stahl unter der dünnen Zinkschicht so gut geschützt, dass dies für einige Anwendungszwecke gut ausreicht.

Die Nachteile der Sendzimirverzinkung

Wie alle Veredelungen bietet auch die Sendzimirverzinkung nicht nur Vorteile, sondern auch den ein oder anderen Nachteil. Je nach Verwendungszweck sind diese Eigenschaften für Sie vielleicht gar nicht relevant. Bei anderen wiederum kann es sinnvoll sein, sich nach Alternativen umzusehen – wir von Laserteileonline bieten Ihnen zahlreiche weitere Methoden der Metallveredelung an. Nun aber zu den möglichen Nachteilen der Sendzimirverzinkung:

• Die dünnere Zinkschicht bietet, wie bereits erwähnt, einen geringeren Langzeitschutz gegen Korrosion. Somit können die Bleche nicht für alle Projekte verwendet werden.
• Der sendzimirverzinkte Stahl ist zudem anfälliger gegenüber mechanischen Einwirkungen.
• Für massive Bauteile ist diese Methode nicht geeignet.
• Je nach vorgesehenem Verwendungszweck kann eine Nachbehandlung notwendig sein.

Hier kommt sendzimirverzinktes Blech zur Anwendung

Zwar eignet sich sendzimirverzinkter Stahl nicht für anspruchsvolle Umgebungen, dennoch findet er ein breites Anwendungsfeld. So wird er zum Beispiel gern in der Automobilindustrie verwendet – etwa für die Herstellung von Karosserieteilen, Unterbodenteilen oder Innenraumkomponenten. Oftmals wird er hierfür zusätzlich lackiert oder beschichtet. Haushaltsgeräte wie Gehäuse von Waschmaschinen bestehen ebenfalls oft aus sendzimirverzinktem Stahl.

Auch darüber hinaus kann diese Art der Veredelung in zahlreichen Bereichen sinnvoll sein. Dazu gehören zum Beispiel der Innenausbau, der Möbelbau, die Elektroindustrie oder auch die allgemeine Industrie – etwa für Maschinenverkleidungen.

Grundsätzlich kann sendzimirverzinktes Blech überall dort verwendet werden, wo stabiler und langlebiger Stahl benötigt wird. Lediglich anspruchsvolle Umgebungen erfordern eine beständigere Veredelung. Anspruchsvolle Witterungsbedingungen, Chemikalien und starke mechanische Einwirkungen sollten deshalb gemieden werden.

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