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Blechstaerken zum Laserschneiden von Blech

Stahlsorten – Eigenschaften und Bezeichnungen im Überblick

Stahl ist einer der vielseitigsten und gleichzeitig komplexesten Werkstoffe der Welt. Er kommt in unzähligen Varianten vor. Je nach Zusammensetzung, Legierung und Verarbeitung unterscheiden sich seine Eigenschaften teils deutlich.
Laserteileonline ist Experte für Metallbearbeitung und Stahlblech nach Maß. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen kompakten Überblick über die wichtigsten Stahlsorten sowie ihre Bezeichnungen und Beschaffenheiten. So finden Sie immer das passende Material für Ihr Projekt.

Was ist Stahl?

Stahl besteht vereinfacht gesagt aus einer Legierung von Eisen und Kohlenstoff. Typischerweise liegt der Kohlenstoffgehalt unter 2,06 %, wodurch Stahl im Vergleich zu Gusseisen (mit höherem Kohlenstoffanteil) deutlich duktiler und zäher ist.

Neben Kohlenstoff enthalten viele Stähle zusätzlich Legierungselemente wie Chrom, Nickel, Vanadium, Mangan, Silizium und weitere. Diese Elemente beeinflussen die Merkmale des Stahls erheblich. Darunter:

  • Härte und Festigkeit
  • Zähigkeit und Verformbarkeit
  • Korrosionsbeständigkeit
  • Schweißeignung

Durch gezielte Kombination dieser Elemente können Stahlhersteller die Stahlgruppen für unterschiedliche Einsätze optimieren. Die chemische Zusammensetzung bildet damit die Grundlage für die vielfältige Beschaffenheit und Einsatzmöglichkeiten von Stahl.

 

Welche Stahlsorten gibt es?

Stahl ist nicht gleich Stahl – weltweit existieren über 2.500 genormte Stahlsorten, Tendenz steigend. Im europäischen Raum werden Stähle nach den Normen DIN EN 10027-1 und DIN EN 10027-2 klassifiziert. Dabei werden die Stahlsorten in Hauptgruppen unterteilt, meist nach:

  • Zusammensetzung (unlegierter Stahl, legierter Stahl, Edelstähle)
  • Anwendung (Baustähle, Werkzeugstähle, Automatenstähle, verschleißfeste Stähle)

Zur eindeutigen Identifikation kommt das Werkstoffnummern-System zum Einsatz. Jede Stahlsorte erhält eine eindeutige Nummer, die Material, Zusammensetzung und Eigenschaften beschreibt. So lassen sich Stähle präzise zuordnen und vergleichen.

Hauptgruppen der Stahlsorten – Übersicht

Um den Variantenreichtum von Stahl zu strukturieren, werden Stähle je nach Art in Hauptgruppen unterteilt. Die folgende Übersicht gibt einen kompakten Überblick:

Unlegierte Stähle (Kohlenstoff)

Unlegierte Stähle, auch als Kohlenstoffstähle bezeichnet, zeichnen sich durch einen einfachen Aufbau aus und enthalten nur geringe oder gar keine Legierungselemente. Sie sind kostengünstig und lassen sich gut verarbeiten, weshalb sie vor allem im Bauwesen und Maschinenbau zum Einsatz kommen. Typische Beispiele hierfür sind S235JR oder C45.

Legierte Stähle (Edelstähle & Spezialstähle)

Legierte Stähle, zu denen unter anderem Edelstähle und Spezialstähle zählen, enthalten zusätzliche Legierungselemente wie beispielsweise Chrom, Nickel oder Molybdän. Diese Zusammensetzung macht sie besonders korrosionsbeständig und verschleißfest, wodurch sie ideal für die Chemieindustrie, Lebensmitteltechnik oder Medizintechnik geeignet sind. Bekannte Beispiele sind 1.4301 (V2A) und 1.4571 (V4A).

Werkzeugstähle

Werkzeugstahl hingegen zeichnet sich durch spezielle Legierungen aus, die eine hohe Härte, Formbeständigkeit und Temperaturbeständigkeit gewährleisten. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden sie vor allem für Schneid- und Umformwerkzeuge verwendet. Beispiele hierfür sind die Stähle 1.2379 und 1.2842.

Sonderstähle / Hochlegierte Stähle

Sonderstähle oder hochlegierte Stähle enthalten besondere Legierungselemente wie Kobalt oder Vanadium und sind für extreme Temperaturen oder spezielle magnetische Eigenschaften ausgelegt. Sie finden vor allem in spezialisierten Anwendungen der Industrie und Technologie Verwendung.

Stahlbezeichnungen und Werkstoffnummern verstehen

Um Stähle eindeutig zu identifizieren, gibt es im europäischen Raum standardisierte Systeme zur Kennzeichnung. Kurznamen und Werkstoffnummern geben Auskunft über Zusammensetzung, Qualität und Einsatzbereich. Die folgenden Beispiele machen das deutlich:

Kurznamen nach DIN EN 10027-1

Beispiel: C45E

  • C = Kohlenstoffstahl
  • 45 = Kohlenstoffgehalt von 0,45 %
  • E = Qualität / Einsatz
    Diese Kurzform ermöglicht eine schnelle Orientierung, ohne die komplette chemische Zusammensetzung zu kennen.

Werkstoffnummern nach DIN EN 10027-2

Beispiel: 1.4301

  • 1 steht für Stahl
  • Nachkommastellen kennzeichnen die Sorte
    Werkstoffnummern dienen vor allem der genauen Zuordnung in Normen, Bestellungen und Fertigung.

Kurzformen und Zusatzsymbole

Weitere Symbole können auf besondere Legierungselemente, Eigenschaften oder Verarbeitungshinweise hinweisen. So lassen sich schnell Rückschlüsse auf Beschaffenheit und Verarbeitungsmöglichkeiten der Stahlart ziehen. So steht X zum Beispiel für hochlegiert. Außerdem haben alle Legierungselemente ihre eigenen Abkürzungen.

Stahlblechtafeln

Stahllegierungen – Elemente und ihre Wirkung

Stahllegierungen enthalten neben Eisen und Kohlenstoff weitere Legierungselemente, die gezielt die Eigenschaften des Werkstoffs beeinflussen. Auf Basis dieser Eigenschaften lässt sich Blech nach Maß fertigen, das exakt für den jeweiligen Einsatzbereich zugeschnitten ist.

Legierungselement Typische Wirkung
Chrom (Cr) Erhöht Korrosions- & Verschleißfestigkeit
Nickel (Ni) Verbessert Zähigkeit & Dehnbarkeit
Molybdän (Mo) Erhöht Warmfestigkeit & Säurebeständigkeit
Vanadium (V) Steigert Härte & Festigkeit
Mangan (Mn) Verbessert Schweißeignung
Kobalt (Co) Hitzebeständig, wichtig für Werkzeugstähle
Silizium (Si) Erhöht Elastizität
Phosphor (P) Verbessert Zerspanbarkeit, senkt Zähigkeit

Die gezielte Legierung eines Stahls entscheidet also maßgeblich über seine Einsatzmöglichkeiten – von Baustählen über Edelstahl bis hin zu hochfesten Werkzeugstahl.

Anwendungen – Wo welche Stahlsorten eingesetzt werden

Die Vielfalt der Stahlsorten spiegelt sich in ihren unterschiedlichen Einsatzgebieten wider. Je nach Eigenschaften wie Festigkeit, Zähigkeit, Korrosionsbeständigkeit oder Härte werden Stähle gezielt ausgewählt:

  • Bau- & Konstruktionsstähle → Brücken, Hallen, Träger, allgemeiner Stahlbau
  • Edelstähle → Lebensmittelindustrie, Chemieanlagen, Medizintechnik, korrosionsbeständige Bauteile
  • Werkzeugstähle → Schneidwerkzeuge, Formenbau, Umformwerkzeuge
  • Automobilindustrie → Karosserien, Motoren, Fahrwerk, sicherheitsrelevante Bauteile

So zeigt sich: Die Wahl der richtigen Stahlsorte entscheidet maßgeblich über Haltbarkeit, Sicherheit und Funktionalität der Anwendung.

Stahlsorten Tabelle – chemische Zusammensetzung und Eigenschaften

Um einen schnellen Überblick über die gängigsten Stahlsorten, ihre Beschaffenheiten und typischen Einsatzbereiche zu bekommen, eignet sich die folgende Stahlsorten Tabelle besonders gut. Sie fasst die wichtigsten Informationen kompakt zusammen: von der Kurzbezeichnung über die Werkstoffnummer bis hin zu den wesentlichen Eigenschaften und Anwendungsbereichen.

Stahlsorte / Bezeichnung Werkstoff-
nummer
Legierungs-
elemente
Eigenschaften Typische Anwendung
S235JR 1.0038 unlegiert gut schweißbar, zäh Stahlbau
C45 1.0503 Kohlenstoff hohe Festigkeit, vergütbar Maschinenbau
1.4301 (V2A) 1.4301 Cr, Ni korrosionsbeständig, hygienisch Lebensmittelindustrie
1.4571 (V4A) 1.4571 Cr, Ni, Mo beständig gegen Säuren Chemieanlagen
1.2379 1.2379 Cr, Mo, V hohe Härte, verschleißfest Werkzeugbau

Härteste Stahlsorten der Welt

Wie hart ein Stahl ist, hängt entscheidend von seiner chemischen Zusammensetzung und der Wärmebehandlung ab. Speziell legierte Stähle oder solche mit besonderen Wärmebehandlungsverfahren erreichen sehr hohe Härtegrade, die sie für Maschinen, Formenbau oder Spezialanwendungen prädestinieren.

Beispiele besonders harter Stähle:

  • Maraging-Stähle (z. B. 1.6359) – hohe Festigkeit bei gleichzeitig guter Zähigkeit
  • Werkzeugstahl 1.2379 (D2) – sehr verschleißfest, ideal für Stanz- und Schneidwerkzeuge
  • Schnellarbeitsstahl HSS (1.3343) – für Schneidwerkzeuge, hitzebeständig bei hohen Temperaturen

Je nach Legierung und Wärmebehandlung können Härtegrade von bis zu 65 HRC erreicht werden.

Von der Stahlsorte zum fertigen Bauteil – so unterstützt Sie LTO

Bei Laserteileonline machen wir den Weg vom Rohmaterial zum fertigen Bauteil so einfach wie möglich. Egal, welche Stahlsorte Sie benötigen – von Baustählen über Edelstahl bis hin zu hochfesten Werkzeugstählen – wir bieten Ihnen die passende Lösung.

Sie können Ihre Teile unkompliziert online konfigurieren: einfach Maße, Material und Stückzahl auswählen, Daten hochladen und direkt in die Fertigung geben. Unser moderner Maschinenpark und die digitale Steuerung sorgen dafür, dass jedes Bauteil nach Maß gefertigt wird. So erhalten Sie passgenaue Bauteile für Ihr Projekt – zuverlässig, effizient und ohne Umwege.

Anschließend erfolgt die Fertigung über moderne Verfahren wie Laserschneiden und Blech abkanten, sodass jedes Bauteil passgenau und einsatzbereit geliefert wird.

Häufige Fragen zu Stahlsorten und Stahlbezeichnungen

Sie haben noch weitere Fragen? Bestimmt können wir diese in unserem FAQ beantworten:

FAQ

Deutschland zählt zu den führenden Stahlproduzenten in Europa. Bekannte Hersteller sind u. a. ThyssenKrupp, Salzgitter AG, Dillinger Hütte und kleinere Spezialproduzenten für Werkzeug- und Edelstähle. Sie liefern eine breite Palette an Stahlsorten für Bau, Industrie und Maschinenbau.

Werkstoffnummern nach DIN EN 10027 sind international standardisiert, geben aber keinen direkten Hinweis auf den Hersteller. Deutsche Hersteller nutzen die Normen für eindeutige Identifikation, zusätzliche Kennzeichnungen oder Chargennummern verraten die Herkunft.

Zusatzsymbole liefern zusätzliche Informationen über Legierung, Eigenschaften oder Verarbeitung. Beispiele:

  • X → hochlegiert
  • Cr → Chromgehalt
  • Mo → Molybdän
  • E → Qualitätsstufe oder Einsatzbereich

So können Ingenieure schnell Rückschlüsse auf Härte, Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit oder Schweißeignung ziehen.

Edelstahl ist korrosionsbeständig und enthält meist Chrom, Nickel und teilweise Molybdän. Typische Sorten:

  • 1.4301 (V2A) – Standard-Edelstahl, Lebensmittel- und Maschinenbau
  • 1.4571 (V4A) – säurebeständig, Chemie- und Medizintechnik
  • Werkzeugedelstähle – für Schneid- und Umformwerkzeuge