Stahl ist anfällig für Korrosion – äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Salze, chemische Stoffe und mehr können ihn angreifen und seine Stabilität beeinflussen. Um das zu verhindern, kommt das Feuerverzinken zum Einsatz. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, das den Stahl bei hohen Temperaturen widerstandsfähiger macht und deshalb in den verschiedensten Branchen Anwendung findet.
Wir von Laserteileonline fertigen Stahlblech nach Maß für unsere Kunden und bieten selbstverständlich auch das Feuerverzinken an. Hier geben wir Ihnen einen detaillierten Einblick in das Verfahren, seine Vor- und Nachteile und erklären Ihnen, für welche Anwendungsfälle es sich eignet. Möchten Sie feuerverzinkte Werkstücke oder Bleche in Auftrag geben, dann können Sie das gerne über unseren Kant- und Laserteile Konfigurator tun: Wir fertigen hochwertige und präzise Teile zu günstigen Preisen für Sie her.
Feuerverzinken – das Verfahren im Detail erklärt
Definition: Was ist Feuerverzinken?
Bei der Feuerverzinkung handelt es sich um ein Verfahren, das ausschließlich für Stahl und Gusseisen angewandt wird. Dabei wird das Material in heißes, geschmolzenes Zink getaucht – dieses hat etwa eine Temperatur von 450 Grad Celsius. Es entsteht zwischen dem Eisen im Stahl und dem Zink eine Reaktion, bei der sich eine widerstandsfähige Legierungsschicht bildet. Diese verbindet sich fest mit der Stahloberfläche.
Die Schicht besteht im Inneren aus einer Eisen-Zink-Legierung und außen aus reinem Zink. Die Schichtdicke liegt je nach Bedarf etwa zwischen 50 und 150 Mikrometern. Das ermöglicht einen sehr hohen Korrosionsschutz. So kann der Stahl auch anspruchsvollen Gegebenheiten und Witterungsverhältnissen ausgesetzt werden, ohne dass er beschädigt wird. Auch Rost wird durch feuerverzinkten Stahl verhindert.

Das sind die Vorteile und Nachteile des Feuerverzinkens
Sie wägen ab, ob Sie Ihren Stahl feuerverzinken sollen? Das Verfahren ist besonders beliebt und bietet auch gegenüber anderen Methoden für den Korrosionsschutz einige Vorteile. Hier haben wir Ihnen eine kurze Übersicht über die Vorzüge, aber auch über mögliche Nachteile zusammengestellt.
Die Vorteile der Feuerverzinkung
Beim Feuerverzinken überwiegen klar die Vorteile – unter anderem wird das Verfahren aus den folgenden Gründen sehr häufig angewandt:
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- Langlebig: Feuerverzinkter Stahl ist, abhängig von den Gegebenheiten, etwa 20 bis 50 Jahre lang vor Korrosion geschützt. In der Regel muss er auch nicht gewartet werden.
- Ganzflächiger Schutz: Durch das Eintauchen in das Zinkbad wird die gesamte Oberfläche des Werkstücks zuverlässig bedeckt. Auch schwer zugängliche Stellen sind auf diese Weise gut geschützt.
- Belastbar: Nicht nur vor Korrosion, auch vor mechanischen Einwirkungen wie Kratzern oder Stößen schützt das Feuerverzinken.
- Kathodischer Schutz: Wird die Zinkschicht doch einmal beschädigt, wird der Stahl trotzdem weiter geschützt. Das liegt daran, dass das Zink in diesem Fall als Opferanode fungiert und anstelle des Stahls oxidiert.
- Langfristig oft günstiger: Zwar ist feuerverzinkter Stahl etwas teurer als andere Korrosionsschutzmethoden. Langfristig lohnt sich die Investition jedoch in der Regel, da kaum gewartet oder nachgebessert werden muss.
Die Nachteile des Feuerverzinkens
Das Feuerverzinken hat nur wenige Nachteile. Ein paar Dinge sollten jedoch beachtet werden:
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- Veränderungen am Werkstück möglich: Bei asymmetrischen oder sehr feinen Geometrien kann es durch thermische Spannungen zum Verzug kommen. Wir achten selbstverständlich darauf, diesen Effekt zu minimieren.
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- Keine nachträgliche Anpassung: Ist das Werkstück einmal feuerverzinkt, sind die Möglichkeiten zur Veränderung sehr eingeschränkt.
- Kleine optische Nachteile: In der Regel ist die Beschichtung nicht ganz gleichmäßig. Auch farbliche Unterschiede oder die typische Kristallstruktur gehören beim Feuerverzinken dazu.
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- Nicht für alle Werkstücke geeignet: Besondere Konstruktionen wie solche mit geschlossenen Hohlräumen oder auch sehr filigrane oder ausgesprochen große Teile eignen sich nicht für das Feuerverzinken.
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- Etwas teurer als andere Verfahren: Feuerverzinkter Stahl ist in der Regel etwas teurer. Gerade bei anspruchsvollen Gegebenheiten sparen Sie aber langfristig, da die Teile nicht gewartet oder ausgebessert werden müssen. Hier gilt es also, genau abzuwägen.
Verzinkt, feuerverzinkt & mehr: Das sind die Unterschiede
Um Stahl vor Korrosion zu schützen, ist das Feuerverzinken eine hervorragende Möglichkeit. Es gibt aber auch noch andere Verfahren, die Schutz bieten und ebenfalls sinnvoll sein können. Bei Laserteileonline bieten wir Ihnen ebenfalls einige davon an. Hier vergleichen wir kurz die Feuerverzinkung mit ihren möglichen Alternativen:
Feuerverzinken vs. Lackieren
Beim Lackieren von Metall haben Sie deutlich mehr gestalterische Möglichkeiten. Allerdings schützt Lack deutlich weniger vor Korrosion als die Feuerverzinkung und lässt sich leichter beschädigen. Er ist deshalb eher für dekorative Zwecke im Innenbereich oder für andere weniger anspruchsvolle Umgebungen geeignet.
Feuerverzinken vs. galvanisches Verzinken
Auch beim galvanischen Verzinken wird eine Zinkschicht auf den Stahl aufgebracht, diese ist allerdings dünner und dadurch auch weniger widerstandsfähig. Anstatt eines Zinkbades kommt hier ein elektrolytischer Prozess zum Einsatz. Diese Alternative eignet sich perfekt für Projekte, für die eine geringere und weniger langanhaltende Schutzdauer ausreichend ist.
Feuerverzinken vs. Pulverbeschichtung
Auch die Pulverbeschichtung kann eine sinnvolle Alternative sein. Dieses Verfahren, bei dem Pulver auf der Oberfläche eingebrannt wird, ist dem Feuerverzinken bezüglich der Korrosionsbeständigkeit ebenfalls deutlich unterlegen. Allerdings bietet sie deutlich mehr farbliche und ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten. Möglich ist auch eine Kombination der beiden Verfahren, eine sogenannte Duplex-Beschichtung. Diese erhöht die Schutzwirkung noch einmal deutlich.
Sie möchten eine Feuerverzinkung in Auftrag geben?
Das Feuerverzinken ist die zuverlässigste und beständigste Möglichkeit, Ihren Stahl korrosionsbeständig zu machen. Deshalb empfehlen wir Ihnen das Verfahren für anspruchsvolle Projekte. Selbstverständlich setzen wir sowohl die Feuerverzinkung als auch die vorherige Fertigung Ihrer Werkstücke für Sie um.
Bei uns können Sie Stahlbleche nach Maß fertigen und ganz nach Ihren Wünschen weiterverarbeiten lassen. Nutzen Sie für die Auftragserteilung gerne unseren Laser- und Kantteile Konfigurator. Damit leiten Sie alle Ihre Vorgaben in nur wenigen Klicks an uns weiter. Sie erhalten dann direkt eine Machbarkeitsanalyse sowie einen Preisvorschlag. Sind Sie mit unserem Angebot einverstanden und stimmen zu, beginnen wir sofort mit der Produktion! Bei zusätzlichem Beratungsbedarf oder Fragen dürfen Sie sich gerne auch über unsere Direktanfrage bei uns melden.
Häufig gestellte Fragen zum Feuerverzinken
Sind noch Fragen zu diesem Verfahren offen geblieben? Wir gehen hier in unserem FAQ noch einmal auf einige Themen genauer ein:
Feuerverzinkter Stahl rostet nicht, solange die Zinkschicht intakt ist. Auch wenn diese leicht beschädigt wird, ist der Stahl noch vor Rost geschützt, da zunächst das Zink selbst oxidiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass feuerverzinkter Stahl ewig geschützt ist. Zwar hält er in der Regel mehrere Jahrzehnte, irgendwann baut die Zinkschicht aber aufgrund von Umwelteinflüssen ab. Auch starke mechanische Beschädigungen können dazu führen, dass sich Rost bildet.
Das ist nicht zu empfehlen. Wird feuerverzinkter Stahl mit Metallen wie Edelstahl oder Kupfer in Verbindung gebracht, dann kann in feuchter Umgebung eine sogenannte galvanische Korrosion entstehen. Dabei löst sich das Zink mit der Zeit auf und die Schutzschicht geht verloren.
Die Schicht ist in der Regel zwischen 50 und 150 Mikrometer dick. Damit ist sie deutlich dicker als etwa beim galvanischen Verzinken. Abhängig ist die Dicke unter anderem von der Stahlart, von der Materialstärke und der Dauer des Zinkbades. Je dicker der Stahl ist, desto dicker sollte auch die Schicht sein – unlegierte Stähle nehmen zudem mehr Zink auf, was die Schichtdicke erhöht.
Das Schweißen nach dem Feuerverzinken ist nicht zu empfehlen und sollte, wenn möglich, vermieden werden. Die Schweißqualität wird dadurch negativ beeinflusst, der Korrosionsschutz zerstört und es können giftige Zinkdämpfe entstehen. Deshalb sollten Werkstücke immer vor dem Verzinken geschweißt werden.

